Schärfentiefe

Du kennst den Effekt: nur ein ausgewählter Bereich deines Fotos ist scharf, der Hintergrund verschwommen. So kannst du bestimmte Dinge in deinem Bild stärker hervorheben und den Blick des Betrachters bewusst lenken.

Im folgenden 'Kaiserschmarrn'-Bild habe ich es absichtlich übertrieben. Nur ein sehr kleiner Bereich ist scharf. Die Gabel liegt nur wenige Zentimeter entfernt ist aber schon deutlich unscharf. Am Muster der Tischdecke erkennt man gut: je weiter entfernt desto weniger ist das Muster erkennbar.

Ich will das auch!

Du willst den Kaiserschmarrn? Den gibt's auf der Kranabethhütte am Feuerkogel.
Du willst die Unschärfe? Die geht so:

• Auf Entfernungen achten: Kamera / Motiv / Hintergrund
• Niedrige Blendenzahl: die Zahl hinter dem 'f' möglichst klein
• Hohe Brennweite: besser Zoom als Weitwinkel

Entfernung beachten

Faustregel: du gehst so nahe wie möglich an das Motiv ran UND dein Motiv ist möglichst weit vom Hintergrund entfernt. Dazu brauchst du keine professionelle Kamera. Nimm einfach dein Handy im Kameramodus und probiere es aus: Gehe ganz nah an einen Gegenstand ran und positioniere dich so, dass viel Abstand zum Hintergrund ist. Tippe dein Motiv im Vordergrund am Display an um es scharf zu stellen. Den Auslöser drücken. Der Hintergrund sollte deutlich verschwommen sein, stimmt's? So einfach ist das Prinzip.

Niedrige Blendenzahl

Bei fast allen Kameras kann man die Öffnung der Blende einstellen. Nimm deine Kamera und suche im Display oder an den Knöpfen nach der 'F-Zahl'. Vielleicht steht da F 5,6 - oder f 6,3. Mit den Reglern kannst du die F-Zahl verstellen. Je kleiner diese Zahl, desto einfacher lässt sich der Unschärfe-Effekt erreichen. Bei professionellen Kameras und Objektiven kann diese Zahl z.B. 1,2 sein. Bei günstigeren Modellen kann auch z.B. bei f 4 Schluss sein.

Hohe Brennweite

Das Objektiv deiner Kamera bestimmt die Brennweite. Sie wird in Millimeter angegeben und ist meistens direkt am Objektiv abzulesen. Es gibt Objektive mit einer festen Brennweite und welche bei denen man die Brennweite flexibel einstellen kann ... du sagst dazu: zoomen. Je höher die Brennweite - also je weiter du reinzoomen kannst - desto einfacher kannst du den Unschärfe-Effekt erzielen.

Weitere Möglichkeiten

Auch mit nachträglicher Bildbearbeitung kannst du Unschärfe-Effekte hinzufügen, das sieht aber in der Regel selten natürlich aus. Versuche es mit den 3 beschriebenen Tipps und du wirst bessere Effekte erzielen. Einfach ausprobieren!
Wenn es schnell gehen soll: erstaunlich gute Unschärfe-Effekte gibt es mittlerweile auch im Portrait-Modus von Smartphones.